Sunday, April 15, 2012

Marokko

Marokko Rundreise


Diese abwechslungsreiche Landschaft, diese gastfreundlichen Menschen, dieses schmackhafte Essen, diese staubigen Souks, diese paradiesischen Riads, dieses Licht, diese Farben - dieses zauberhafte Land - es soll uns erneut begeistern!
Schön, dass wir diese Begeisterung dieses Mal mit Freunden teilen können. Sandra und Raphi reisen mit uns.

Marrakech

Unsere Reise beginnt in Marrakech, jener Stadt, die Träume weckt. Im Raid Dar Baraka fühlen wir uns bereits zu Hause und unseren Freunden ermöglicht es ein angenehmes Ankommen in einem neuen Land. Wir besuchen typische Touristenattraktionen wie den Jardin Majorelle, die alte Koranschule Ben Youssef und natürlich bummeln wir durch die farbenfrohen Souks. Thé à la menthe und frischgepresster Orangensaft stärken uns, die Sonne lacht vom stahlblauen Himmel und die Luft riecht nach Frühling. Abends ein Snack über den Dächern Marrakechs, die schneebedeckten Berge des Atlas glühen in der Abendsonne und der Muezzin ruft zum Gebet. Dann eine Tajine mit Poulet, Zitronen und Oliven, dazu frisches Fladenbrot und das Treiben auf dem Djema el Fna im Hintergrund. Spätestens jetzt sind auch unsere Freunde angekommen und können den Zauber erkennen.



Ait Bou Gomez Tal

Purer Kontrast dazu das abgelegene Ait Bou Gomez Tal, welches wir nach einem Tag Autofahrt erreichen. Die Landschaft ist karg, der Schnee liegt bis weit ins Tal verstreut und erst einzelne Blüten beginnen sich zögerlich zu öffnen. Gesteinsschichten der Berge schimmern in allen möglichen Farben und ein kleiner Bach bringt Fruchtbarkeit ins Tal. Ruhe und Gelassenheit sind vorherrschend -und erst diese Luft! Die Menschen leben ein einfaches Leben im Einklang mit der Natur und nach traditionellen Rollenbildern.
Bleibend sind die Wanderung entlang der Gemüsefelder zu abgelegenen Dörfern. Überall treffen wir auf Menschen die uns freundlich grüssen und scheu beäugen. Wir können ihren arbeitsreichen Alltag erkennen. Die Kinder wiederum fordern uns zum Fussballspielen heraus und spätestens wenn wir die Sugus auspacken bestürmen sie uns.



Im Café Tizal trinken wir den besten "Nus Nus" (halb Kaffee - halb Milch) und sorgen als einzige Touristen für Gesprächsstoff. Auf dem wöchentlichen Viehmarkt dann beobachten wir gespannt wie Schafe und Ziegen, nicht immer freiwillig, den Besitzer wechseln. Die Männer kommen aus den umliegenden Dörfern, setzen sich auf den sandigen Boden und halten ihre Tiere mit blossen Händen fest. Interessierte Käufer gehen umher, begutachten die zum Verkauf stehenden genau, schwatzen, verhandeln, markieren die Tiere bei Interesse (zum Beispiel mit Steinen oder Stöckchen, die sie ihnen auf den Rücken legen) und kaufen sie nach dem Festlegen des Preises. Wir beobachten gespannt, fotografieren und staunen. Wir sind aber froh, dass Brahim dabei ist. Er erklärt uns vieles und durch ihn sind wir hier (auch als Frauen) akzeptiert.
Für einige der Tiere ist heute kein guter Tag. Sie landen direkt im angrenzenden Schlachtraum. Ihre Besitzer hoffen darauf, das Fleisch am nächsten Tag auf dem Markt mit Profit weiterverkaufen zu können. Das ist hart anzusehen, aber ist es nicht ehrlicher, natürlicher, als das Fleisch schön abgepackt im Laden zu kaufen, wie wir es zu tun pflegen?
Spätnachmittags liegen wir faul auf einer der Terrassen, saugen die letzten Sonnenstahlen auf und knabbern an köstlichem Gewürzgebäck. Sobald die Sonne sich hinter den Bergen versteckt wird es kühl. Doch ein Kaminfeuer wärmt uns und hitzige Scrabble-Diskussionen tragen das Ihrige dazu bei. ;)

Essaouira

Nach einem weiteren Tag Autofahren durch abwechslungsreiche Landschaften erreichen wir gegen Abend Essaouira - die weisse Stadt am Meer. Sofort machen sich - dem Meeresduft und der luftigen Zimmer im Riad Baladin sei Dank - Urlaubsgefühle breit. Die sympathische Besitzerin Nicole versorgt uns mit Insidertipps und so finden wir uns am nächsten Tag im Hippierestaurant am Strand wieder. Der fangfrische Fisch wird direkt vor unseren Augen auf dem Grill zubereitet und alle sind wir uns einige, noch nie so köstlichen Fisch gegessen zu haben. Wir freunden uns mit einem zutraulichen Esel an und können uns fast nicht mehr verabschieden von ihm. Dann spatzieren wir dem Strand entlang und beobachten die heimkehrenden Fischer. Betroffen erfahren wir, dass sie heute nichts, gar nichts, gefangen haben.
Aber auch sonst lässts sichs Leben in Essaouira - der Tag startet mit einem reichhaltigen Frühstück auf der Terrasse, dann ein kleiner Bummel durch die Souks und über den Fischmarkt, eine Hammam-Behandlung im Azur Spa, frische Erdbeeren und orientalisches Gebäck mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Meer, ein interessanter Rundgang durch den Hafen und zum Schluss ein 3-gängiges Nachtessen mit dem sympatischsten Kellner Marokkos! Einzige Wehrmutstropfen sind die offene Kanalisation (sie wird eben erneuert, doch so was dauert in Marokko), die Abgebrühtheit gewisser Verkäufer und die unzähligen Pauschal-Touristengruppen welche das Städtchen den Tag durch in Beschlag nehmen.



Trotzdem fällt es schwer das schöne Riad und die Nähe zum Meer hinter uns zu lassen. Doch wir freuen uns auch - auf unseren Freund Mohammed und das Dörfchen Tamatert in den Bergen des hohen Atlas. Unser nächstes Ziel.

Tamatert

Bereits die Anreise lässt Vorfreude aufkommen, alles ist uns vertraut. Auch wenn die Veränderungen bereits auf den ersten Blick zu erkennen sind. Es wurde viel gebaut und der Tourismus scheint noch mehr Einzug gehalten haben, vorallem in Imlil. Aber auch der kleine Krimskrams-Laden, mit allem für den täglichen Gebrauch, mitten im Dorf, ist neu.
In Tamatert dann werden wir überschwänglich begrüsst, von unserm Freund Mohammed und dem ganzen Team des Douar Samra. Dies aufgrund des letztjährigen Aufenthalts hier.
Unser Zimmer im Douar Samra ist wiederum ein Traum und das Essen, das Rachida zaubert, frisch und köstlich. Wir geniessen die atemberaubenden Ausblicke beim Wandern, tanken Sonne, erklimmen Berggipfel und laufen mit den Schafen um die Wette. Am Abend bestaunen wir die Abermillionen von glitzernden Sternen am Himmelszelt und fühlen uns ganz klein. Hier erholen wir uns, nehmen aber auch Anteil am Dorfleben. Mohammed lädt uns zu Kaffee und Tee ein und Malika, Mohammeds Frau, führt uns stolz durch ihr noch nicht ganz fertiges, neues Haus. Wir lernen Mohammeds ganze Familie inklusive der alterlosen Grossmutter kennen und sein Jüngster erkundet mit unserer Kamera die Umgebung. Wir eilen ihm bersorgt hinterher und wollen ihm die grosse Kamera wegnehmen, doch seine Freude ist so überschwänglich, dass wir ihn gewähren lassen. Nicht schlecht stauen wir, als wir ein paar echte Schnappschüsse entdecken!
Die Tage vergehen wie im Fluge. Eine letzte Wanderung in ein entlegenes Tal zu einem Wasserfall und bereits müssen wir uns von unserem Freund verabschieden. Doch wir sind uns sicher, es wird ein Wiedersehen geben. Inschallah.



Marrakech

Zurück nach Marrakech. Dies bedeutet für uns leider auch, dass das Ende unserer Ferien sehr absehbar ist. Die Stimmung ist somit ein wenig bedrückt. Die Stadt empfängt uns mit Hitze, der Weg zu unserem Riad ist weit und die Zimmer sind so gar nicht nach unserem Geschmack. Doch wir lassen uns die Laune nicht verderben. In einem Cafe kommen wir zu einer kühlen Cola und einem Sandwich- schon sieht die Welt anders aus. Zumindest für den Moment.
Dann Shopping, shopping, shopping! Wir teilen uns auf, da zu viert einkaufen einfach anstrengend ist. Freundig erzählen wir uns am Abend von den gemachten Schnäppchen, aber auch den entgangenen Deals. Dazu geniessen wir köstliches Essen in einem stimmungsvollen Restaurant. Nur fehlt leider einer. Das Sandwich nachmittags wahr wohl doch nicht so gut... oder wars die Mayo?
Ein letztes mal lassen wir uns verzaubern von Farben und Formen, schwelgen in Düften und lassen uns zu unüberlegten Einkäufen hinreissen. Hach, Marokko, wie ungern verlassen wir dich!






Hallo Sandra

Ganz herzlichen Dank für dein Feedback- wir freuen uns immer sehr über Rückmeldungen! Schön, dass unserer Begeisterung für dieses Land spürbar ist.
Eine solche Reise ist ohne Probleme auch mit Kindern machbar. Gerne gebe ich dir bei Interesse Tipps oder versuche mögliche Fragen zu beantworten. Am besten per Mail.


Liebe Grüsse Sabine

p.s wir hätten auch den einen oder anderen Tipp für Thailand;)
      
Halli Hallo,
bin durch Zufall auf eurer Seite gelandet (bereite eine individuelle Thailand-Reise vor).
Der Reisebericht über Marokko ist super schön und sehr interessant. Mich hat diese von euch eingefangene wunderbare Atmosphäre des Landes richtig mit ergriffen....
Wie schön, dass ihr andere an euren Erfahrungen teilhaben lasst. Vielen Dank!!!
Glaubt ihr, dass eine ähnliche Reise auch mit zwei Kindern im Grundschulalter machbar wäre?
Liebe Grüße aus Hamburg
Sandra